Anleitung zu TEX Live
Version 2015
Karl Berry (Herausgeber)
verantwortlich für die deutsche Ausgabe:
Uwe Ziegenhagen, mailto:ziegenhagen@gmail.com
Köln, den 10. Mai 2015
Diese Anleitung beschreibt das TEX Live-System an sich, nicht die Arbeit mit TEX bzw. LATEX.
Die TEX Live Distribution enthält TEX/LATEX-Systeme für Linux, verschiedene UNIX-Plattformen, Mac OSX und Windows. Sowohl TEX Live als auch die TEX Collection sind durch das Engagement vieler Freiwilliger aus vielen TEX-Vereinen entstanden.
Wahrscheinlich haben Sie TEX Live auf einem von zwei Wegen bezogen, entweder per direktem Download von TEX Live oder als Teil der DVD TEX Collection, die von vielen TEX-Vereinen (u. a. DANTE e. V.) an ihre Mitglieder verschickt werden und in Deutschland über die Fachbuchhandlung Lehmanns (http://www.lob.de) vertrieben wird. Abschnitt 2.1 beschreibt kurz den Inhalt der TEX Collection-DVD.
TEX Live enthält lauffähige Versionen von TEX, LATEX2ε, ConTEXt, MetaFont, MetaPost, BibTEX und vielen anderen Programmen, sowie eine umfassende Auswahl an Makros, Zeichensätzen und Beschreibungen, die gemäß der Standard-TEX-Verzeichnisstruktur (TDS) abgelegt sind.
Eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Änderungen der aktuellen TEX Live-Version gegenüber der Vorgängerversion finden Sie im Abschnitt 10.13 auf Seite §.
TEX Live enthält direkt ausführbare Programme für viele Unix-basierte Betriebssysteme, insbesondere GNU/Linux und Mac OSX und Cygwin. Selbst wenn für Ihr Unix-System wider Erwarten keine ausführbaren Programme enthalten sind, sollten Sie in der Lage sein, aus den mitgelieferten Programm-Quellen ein funktionierendes TEX-System zu kompilieren.
Bezüglich Microsoft Windows werden Versionen ab Windows XP unterstützt, frühere Versionen werden nicht unterstützt. Es existieren zwar keine 64-Bit-Versionen der Programme, allerdings sollten die 32-Bit-Programme problemlos auf 64-Bit-Systemen funktionieren.
Sie können das TEX Live-System wahlweise von der DVD oder über das Internet (http://tug.org/texlive/acquire.html) installieren. Der Net Installer ist ein kleines Programm, das die benötigten Teile aus dem Internet nachlädt. Dieser Weg bietet sich an (eine schnelle und stabile Internetverbindung voraus gesetzt), wenn Sie kein komplettes TEX Live installieren wollen, sondern Ihr System nur aus bestimmten Paketen bestehen soll.
Wenn Sie die DVD besitzen (oder das ISO-Image der DVD herunter geladen haben – dieses kann auf einigen Systemen sogar direkt als virtuelles Medium „gemountet“ werden), können Sie TEX Live nach Wunsch auf Ihrer Festplatte installieren. Im Gegensatz zu früher ist TEX Live nicht mehr direkt von der DVD lauffähig. Sie können aber eine portable Version z. B. auf einem USB-Stick installieren, wie im Abschnitt 5 beschrieben.
Beide Methoden werden in den Abschnitten zur Installation beschrieben. Hier daher nur die kurze Zusammenfassung:
Nach bestem Wissen und Gewissen kann man sagen, dass die TEX-Kernprogramme selbst sehr robust sind. Dieses Maß an Robustheit und Sicherheit wird jedoch möglicherweise nicht von allen Programmen erreicht, die Teil von TEX Live sind. Daher gilt für TEX Live das, was auch für alle anderen Programme gilt: Vorsicht bei der Verarbeitung von Quellcode, den man nicht genau kennt, zur maximalen Sicherheit sollte man in diesen Fällen die entsprechenden Dateien in einem neuen Unterverzeichnis verarbeiten.
Die Sorge um die Sicherheit gilt vor allem für MS Windows, da Windows-Programme zuerst im aktuellen Verzeichnis suchen, egal wie Pfad-Angaben gesetzt sind. Theoretisch ermöglicht dies eine Reihe von Angriffsszenarien. Viele Sicherheitslücken in Programmen von TEX Live wurden geschlossen, andere bestehen auch weiterhin, besonders im Umgang mit Drittanbieter-Software.
Aus diesem Grund empfehlen wir bei der Verarbeitung von unbekanntem Quellcode, auf das Vorhandensein von ausführbaren Dateien im Quellcode-Verzeichnis zu achten. Diese sollten nicht vorhanden sein und erst recht nicht durch die Verarbeitung von TEX-Quellcode erzeugt worden sein.
TEXund seine Begleitprogramme können in Dateien schreiben, wenn ein Dokument übersetzt wird. Diese Funktion kann auch missbräuchlich eingesetzt werden. Daher ist bei der Verarbeitung von unbekannten Quellen die Nutzung eines neuen Unterverzeichnisses der sicherste Weg!
Die TEX-Gemeinschaft ist ebenso aktiv wie hilfsbereit, und es wird praktisch jede ernst gemeinte Frage beantwortet. Diese Hilfe ist allerdings nicht formal organisiert, sondern wird von Freiwilligen in ihrer Freizeit geleistet. Es ist daher wichtig, dass Sie vor einer Fragestellung Ihre „Hausaufgaben“ erledigen.
Die folgende Liste stellt die leicht zugänglichen Hilfe-Quellen in der empfohlenen Reihenfolge vor:
Für deutschsprachige LATEX-Anfänger ist die „LATEX2ε-Kurzbeschreibung“ von großem Nutzen (texmf-doc/doc/german/lshort-german/l2kurz.pdf).
Sie finden die deutschsprachige FAQ unter http://www.dante.de/FAQ.html. Des Weiteren existiert eine englischsprachige FAQ, die im Internet unter http://www.tex.ac.uk/faq verfügbar ist.
Bitte schauen Sie bei auftretenden Problemen, insbesondere wenn Sie als Anfänger mit TEX/LATEX arbeiten, zuerst diese beiden Möglichkeiten.
In deren Archiven finden sich die Fragen und Antworten vieler Jahre. Ihre Suche können Sie in Google beispielsweise mit http://groups.google.de/group/de.comp.text.tex/topics starten – oder auch in http://tug.org/mail-archives/texhax durchführen.
Im Allgemeinen ist es recht erfolgversprechend, eine generelle Suche über Google http://www.google.de/ durchzuführen (entweder im Internet allgemein oder in den o. g. News-Gruppen); dies insbesondere, wenn es sich um Fragen über PostScript/PDF, Ghostscript u. ä. handelt.
Auch hier gilt: Je mehr Mühe Sie sich mit dem Stellen von Fragen geben, desto besser kann Ihnen geholfen werden.
Zusätzlich existieren E-Mail-Listen, wobei hier die deutschsprachige Liste TeX-D-L@listserv.dfn.de zu nennen ist (das englischsprachige Äquivalent ist texhax@tug.org). Darüber hinaus bietet sich für Mitglieder von Dante e.V. der Beraterkreis an (beraterkreis@dante.de). Wie Sie sich in die E-Mail-Liste TeX-D-L eintragen können, finden Sie in der FAQ unter „1.3.2 Was ist TeX-D-L?“.
Bevor Sie eine Frage absenden, lesen Sie bitte die entsprechenden Einträge der FAQ zum Thema „Wie stelle ich eine Frage in einer Newsgroup, damit ich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Antwort bekomme?“, wie z. B. „1.3.1 Was ist ’de.comp.text.tex’?“ und „1.3.7 Was sollte ich gelesen haben, bevor ich eine Frage in ’de.comp.text.tex’ oder der Diskussionsliste TeX-D-L stelle?“.
Fragen zu Programmen, die Sie in der TEX Collection finden, sollten Sie besser auf einer der oben genannten Mailing-Listen stellen oder direkt an den Programmautor richten.
Auf der anderen Seite können auch Sie mit Ihrem Wissen helfen. Die News-Gruppen news:de.comp.text.tex (in Deutsch), news:comp.text.tex (in Englisch) und die Mailing-Liste TeX-D-L@listserv.dfn.de (Deutsch) und texhax@tug.org (Englisch) stehen allen offen. Wenn Sie also dort mitlesen, scheuen Sie sich nicht, Fragen, zu denen Sie eine Antwort wissen, zu beantworten und damit anderen zu helfen.
Falls Sie auf eine garantierte kommerzielle Unterstützung angewiesen sind oder eine solche bevorzugen, sollten Sie die Finger komplett vom TEX Live-System lassen und in der Liste unter http://tug.org/interest.html#vendors nach einem geeigneten Händler suchen.
In diesem Abschnitt beschreiben wir die Struktur und den Inhalt des TEX Live-Systems und der TEX Collection-DVD.
Die DVD besteht aus:
CTAN, protext und texmf-extra unterliegen nicht denselben Lizenzregeln wie TEX Live. Daher können für Teile hieraus andere Lizenzbedingungen bezüglich einer Weiterverteilung oder Modifikation gelten, die Sie unbedingt beachten sollten!
In diesem Abschnitt beschreiben wir die Basisverzeichnisse einer TEX Live-Installation.
bin | ausführbare Programme des TEX-Systems. Jeweils für die verschiedenen Rechnerplattformen in Unterverzeichnissen zusammengefasst |
readme-*.dir | in diesen Verzeichnissen (!) befinden sich Text- bzw. HTML-Dateien in verschiedenen Sprachen, die als schneller Einstieg in TEX Live empfehlenswert sind. |
source | Quelldateien aller Programme inklusive der -Quellen für die TEX-Pakete |
texmf-dist | Hauptbaum mit Formaten und Paketen (siehe TEXMFDIST im nächsten Abschnitt). |
tlpkg | Skripte, Programme und Daten die für die Installation benutzt werden, sowie einige Dinge, die speziell für Windows benötigt werden. |
Zusätzlich zu den oben aufgeführten Verzeichnissen finden Sie im Wurzelverzeichnis der Distribution auch noch die Installationsskripte.
Wenn Sie nach Dokumentation suchen, bietet Ihnen die Datei doc.html wichtige Links. Die Dokumentation für Programme (Handbücher, »man pages«, GNU-info-Dateien) beispielsweise finden Sie im Verzeichnis texmf/doc. Ähnliches gilt für die Dokumentation der TEX-Pakete und -Formate im Verzeichnis texmf-dist/doc.
Benutzen Sie das Programm texdoc, wenn Sie auf der Suche nach irgendeiner Dokumentationsdatei sind. Hilfreich in diesem Zusammenhang könnte auch die Link-Sammlung doc.html im Wurzelverzeichnis sein.
Die Anleitung zu TEX Live ist in verschiedenen Sprachen verfügbar auf der DVD verfügbar:
Dieser Abschnitt listet die vordefinierten texmf-Bäume, die vom System benutzt werden, und deren Bedeutung auf. Das Kommando tlmgr conf zeigt Ihnen die aktuellen Einstellungen dieser Variablen an.
Der Standard der Verzeichnisstruktur von TEX Live sieht wie folgt aus:
Das originale TEX von Donald Knuth ist final und wird – von seltenen Bugfixes – nicht verändert. Es ist Teil von TEX Live, dies wird auch auf absehbare Zeit so bleiben.
Unter den TEX-Systemen der TEX Live befinden sich verschiedene TEX- Erweiterungen:
Die Dokumentation zu pdfTEX finden Sie unter
texmf-dist/doc/pdftex/manual/pdftex-a.pdf.
Wird es unter dem Namen texlua aufgerufen, verhält es sich wie ein eigenständiger Lua-Interpreter – und wird als solcher in vielen Skripten von TEX Live bereits benutzt. Für weitere Informationen siehe http://www.luatex.org.
TEX Live enthält eine ganze Reihe unterstützender Programme wie
Zur Installation von TEX Live benötigen Sie die TEX Collection-DVD oder den „TEX Live Net Installer“ aus dem Internet.
Alternativ können Sie das ISO-Image der TEX Live aus dem Internet laden. Nach der Installation von der DVD sollten Sie die Internet-Aktualisierung aktivieren, für Details siehe Abschnitt 3.16.5.
Egal welche Quelle verwendet wird, es wird der gleiche Installer genutzt. Der hauptsächliche Unterschied ist, dass man bei der Verwendung des Net-Installers die neuesten verfügbaren Pakete direkt aus dem Internet erhält. Bei der Verwendung von DVD and ISO Images erhält man den Stand des letzten Major Release. Zwischen zwei Major Releases gibt es keine Aktualisierung der DVD oder ISO Images.
Die folgenden Abschnitte beschreiben die Installation für die einzelnen Betriebssysteme.
Im Folgenden werden die Eingaben des Benutzers nach dem Kommando-Prompt > fett dargestellt.
Das Skript install-tl ist ein Perl-Skript. Am Einfachsten starten Sie es auf einem Unix-System in der Kommandozeile mit
(Sie können auch direkt perl /pfad/zum/installer/install-tl eingeben. Wenn Ihre DVD so gemountet ist, dass als ausführbar gekennzeichnete Skripte direkt gestartet werden können, können Sie im Verzeichnis des Installers auch direkt ./install-tl eingeben.) Eventuell müssen Sie Ihr Terminalfenster größer machen, damit Sie den kompletten Text sehen (Abb. 3.2)
Zum Installieren mit Hilfe einer Benutzeroberfläche (Abb. 3.3) verwenden Sie
Hierfür muss das Perl/TK-Modul mit XFT-Unterstützung (diese ist bei GNU/Linux in der Regel mit einkompiliert, auf anderen Systemen eventuell nicht) auf Ihrem System installiert sein.
Alle Optionen des Installationsprogramms werden mit
Wichtiger Hinweis zu den Zugriffsrechten unter Unix: Ihre aktuelle Einstellung von umask wird bei der Installation von TEX Live berücksichtigt. Daher müssen Sie darauf achten, dass Sie hierfür einen sinnvollen Wert einstellen (z. B. umask002), wenn Ihre Installation auch durch andere Nutzer als Sie benutzt werden soll. Falls Sie unsicher sind, was dies bedeutet, schauen Sie bitte in die Anleitung zu umask (indem Sie das Kommando man umask eingeben oder im Internet danach suchen).
Besonderheit bei Cygwin: Im Gegensatz zu anderen Unix-basierten Systemen fehlen bei Cygwin im Allgemeinen einige Programme, die vom Installationsprogramm von TEX Live vorausgesetzt werden. Bitte lesen Sie den Abschnitt 3.5.
Wie in Abschnitt 2.1 bereits erwähnt wurde, existiert mit MacTEX (http://tug.org/mactex) ein eigenes TEX-System für Mac OSX. Dieses enthält ein komplettes TEX Live mit einem Installationsprogramm, das in Funktionalität und Aussehen der üblichen Installation von Software unter Mac OSX entspricht. Weiterhin sind einige Zusatzprogramme sowie Mac-spezifische Anwendungen und Dokumentationen enthalten.
Wenn Sie die TEX Collection-DVD besitzen, empfiehlt es sich daher, MacTEX zu verwenden.
Wenn Sie den Net Installer verwenden, oder auf Ihrem System beim Einlegen der DVD das Installationsprogramm nicht automatisch gestartet wurde, können Sie die Installation von TEX Live im Windows-Explorer durch einen Doppelklick auf install-tl-windows.bat (auf der DVD befindet sich diese Datei im Verzeichnis texlive) starten.
Falls Sie bei der Installation mehr Optionen benötigen (z. B. die Auswahl spezifischer Paketgruppen), starten Sie stattdessen install-tl-advanced.bat.
Alternativ können Sie eine cmd-Eingabeaufforderung verwenden, dort in das Verzeichnis wechseln, in dem sich das Installationsprogramm befindet und
eingeben – ...> kennzeichnet hierbei den Eingabeprompt. Ihre Eingabe ist bold/fett dargestellt.
Alternativ können Sie die Installation auch aus einem beliebigen Verzeichnis heraus starten:
wobei wir hier annehmen, dass sich ihre TEX Collection-DVD im Laufwerk D: befindet. Abb. 3.4 zeigt das grafische Installationsprogramm im »wizard mode«, das unter Windows standardmäßig verwendet wird.
Zur Installation im Textmodus verwenden Sie:
Alle vorhandenen Optionen, die beim Starten des Installationsprogramms verwendet werden können, werden wie folgt angezeigt:
Bevor Sie mit der Installation von TEX Live beginnen, verwenden Sie das Installationsprogramm von Cygwin (setup.exe) um die Pakete perl und wget gegebenenfalls nachzuinstallieren. Wir empfehlen weiterhin die Installation folgender Cygwin-Pakete:
Abb. 3.2 zeigt den Eingangsbildschirm des Installationsprogramms im Textmodus (Standard unter Unix). Dieser ist ein reiner Textmodus, was zur Folge hatt dass es keine Unterstützung zum Wandern durch die einzelnen Menüpunkte mit den Cursor-Tasten gibt. Alle Befehle wie zum Beispiel die Auswahl von Menüpunkten werden durch Eingabe der entsprechenden Befehle bzw. Menükürzel über die Tastatur eingegeben und dann durch Drücken von Enter übernommen. Hierbei wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden!
Die Installation im Textmodus ist so spartanisch, weil dieser Modus überall funktionieren soll, selbst mit einer Basisinstallation von Perl (für Windows enthält TEX Live eine Minimalversion von Perl).
Abb. 3.3 zeigt die grafische Installation im Expertenmodus unter GNU/Linux. Funktionell unterscheided sich dieser nicht wesentlich vom Textmodus, außer dass natürlich mit Menüs, Auswahlboxen etc. gearbeitet wird.
Dieser Modus muss explizit mit
gestartet werden.
Unter Windows wird automatisch diese einfache Form der Installation verwendet, der so genannte »wizard mode« (Abb. 3.4). Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er TEX Live komplett installiert und dabei vom Benutzer nur wenige Angaben gemacht werden müssen. Falls Sie eine individuell angepasste Version von TEX Live benötigen, verwenden Sie daher bitte einen der beiden anderen Installationsmodi.
Um die Installation explizit im »wizard mode« zu starten (insbesondere unter Unix), verwenden Sie:
Das Installationsprogramm sollte (wenn Sie die vorherigen Abschnitte zum Aufbau von TEX Live und der verwendeten Verzeichnisstruktur gelesen haben) weitgehend selbsterklärend sein. Trotzdem wollen wir auf einige Punkte näher eingehen.
Abb. 3.5 zeigt das Auswahlmenü für die Binaries der einzelnen Betriebssysteme im Textmodus. Im Allgemeinen sollte hier schon das richtige System ausgewählt sein. Sie können aber problemlos Binaries für verschiedene Systeme parallel auswählen. Dies bietet sich an, wenn Ihre Installation auf verschiedenen Rechnern in einem heterogenen Netzwerk sichtbar ist und von dort aus benutzt werden soll.
Abb. 3.6 zeigt das Auswahlmenü für ein grundsätzliches Installationsschema der TEX Live. Durch die Auswahl eines Schemas werden automatisch die Komponenten zur Installation ausgewählt, die für das gewünschte Schema notwendig bzw. sinnvoll sind. Mit einer vollständigen Installation von TEX Live (full scheme) sind Sie auf der sicheren Seite, da hier einfach alles installiert wird. Sie können aber auch eines der abgespeckten Schemas wie basic (für ein sehr schlankes System), medium oder minimal (dies empfiehlt sich aber nur für Testsysteme und weniger zum ernsthaften Arbeiten) auswählen. Weiter stehen einige Schemas für spezielle Zwecke oder Sprachen zur Verfügung.
Wenn Sie das Schema ausgewählt haben, können Sie dieses in den Menüpunkten standard collections und language collections (s. Abb. 3.7, diesmal zur Abwechslung im GUI-Modus) individuell nach Ihren Wünschen anpassen.
Während das Schema nur den grundlegenden Funktionsumfang vorgibt, ist die Auswahl von Komponenten auf der Ebene der Collections viel feiner. Eine Collection besteht dabei aus mehreren Paketen zu einem Thema, wobei jedes der Pakete aus bestimmten Makrodateien, Fontdateien usw. bestehen kann.
Noch mehr Kontrolle über die Komponenten Ihres Systems haben Sie nach der Installation mit dem TEX Live Manager (tlmgr), das in Abschnitt 6 beschrieben wird. Hier können Sie gezielt einzelne Pakete installieren oder entfernen.
Die Verzeichnisstruktur von TEX Live wurde bereits im Abschnitt 2.3 auf S. § beschrieben. Als Wurzelverzeichnis für TEX Live (TEXDIR) wird unter Windows %SystemDrive%\texlive\2015 und unter Unix (/usr/local/texlive/2015) angenommen.
Prinzipiell können Sie diesen Pfad problemlos ändern, z. B. wenn Sie TEX Live als normaler Nutzer installieren wollen und keine Schreibrechte in dem oben angegebenen Verzeichnis besitzen.
Auf Wunsch können Sie TEX Live also auch in Ihrem Home-Verzeichnis installieren, wenn Sie sowieso der einzige Verwender von TEX Live sind. Für Ihr Home-Verzeichnis können Sie den Pfad »| |« verwenden und so beispielsweise TEX Live nach | /texlive/2015| installieren.
Wir empfehlen Ihnen, die Jahreszahl im Verzeichnisnamen beizubehalten. So können Sie von Jahr zu Jahr einfach die neue Version testen, ohne die alte zu entsorgen. Bei Bedarf können Sie einen symbolischen Link (z.B. /usr/local/texlive-cur) verwenden, der jeweils auf das Verzeichnis der aktuellen Version von TEX Live verweist.
Wenn Sie die Einstellung TEXDIR im Installationsprogramm ändern, werden die Werte für TEXMFLOCAL, TEXMFSYSVAR und TEXMFSYSCONFIG automatisch angepasst.
Das als TEXMFHOME bezeichnete Verzeichnis ist der Ort, in dem persönliche Makrodateien, Schriften o. ä. abgelegt werden können. Vorgabewert ist ~/texmf. Im Gegensatz zu TEXDIR wird ~ hier nicht direkt zum Pfad des Home-Verzeichnisses aufgelöst, sondern unverändert in die Konfigurationsdateien von TEX Live übernommen und erst zur Laufzeit aufgelöst. Somit kann jeder Nutzer des Systems seinen komplett eigenen Pfad haben, der von TEX Live verwendet wird, und so nach Wunsch auch eigene Konfigurationsänderungen durchführen. Zur Laufzeit wird ~ unter Unix durch $HOME und unter Windows durch %USERPROFILE% ersetzt.
Die Variable TEXMFVAR verweist auf das Verzeichnis mit benutzerspezifisch erzeugten Konfigurationsdateien, z. B. den Konfigurations-Cache von ConTEXt MkIV.
Die folgende Box zeigt das Menü, in dem weitere Einstellungen für die Installation von TEX Live möglich sind.
Zur Erläuterung:
Wenn Sie alle gewünschten Einstellungen für die Installation vorgenommen haben, können Sie im Hauptmenü nun »I« eintippen, um diese zu starten. Lesen Sie dann anschließend Abschnitt 3.16 für eventuell notwendige Arbeiten zum Abschluss der Installation.
Nach Eingabe von
Diese Option kann nicht über die Installer-Schnittstelle gesetzt werden.
Als Standardquelle für die Installation wird ein CTAN-Knoten verwendet, der automatisch von http://mirror.ctan.org ermittelt wird.
Falls Sie eine andere Installationsquelle verwenden wollen, geben Sie eine neue Quelle an, die entweder mit ftp:, http: oder file:/ beginnt oder ein Verzeichnispfad auf Ihrem System ist. Falls Sie http: oder ftp: verwenden, werden »/«-Zeichen am Ende ignoriert.
Sie können also z. B. einen bestimmten CTAN-Knoten auswählen, so etwa http://ctan.example.org/tex-archive/systems/texlive/tlnet/, wobei Sie natürlich statt |ctan.example.org| einen echten Servernamen verwenden und wahrscheinlich auch den Rest der URL anpassen müssen. Eine Auflistung von CTAN-Servern finden Sie unter http://ctan.org/mirrors.
Falls Sie ein lokales Repository verwenden (also entweder direkt einen Verzeichnispfad oder eine file:/-URL angeben), so werden bevorzugt Archivdateien in einem Unterverzeichnis archive des Repository verwendet, selbst wenn ausgepackte Dateien vorhanden sind.
Je nach System kann es notwendig sein, dass im Anschluss an die Installation noch einige Kleinigkeiten erledigt werden müssen.
Benutzer von Windows sind hier in der glücklichen Position, dass das Installationsprogramm alles komplett erledigt haben sollte.
Wenn Sie bei der Installation angegeben haben, dass und wo symbolische Links angelegt werden sollten (s. Abschnitt 3.13), dann sollten hier auch keine Nacharbeiten mehr notwendig sein.
Das Verzeichnis mit den ausführbaren Programmen von TEX Live muss sich im Suchpfad des Systems befinden. Jedes unterstützte System besitzt ein eigenes Verzeichnis unterhalb von TEXDIR/bin, deren Namen Sie in Abb. 3.5 finden.
Weiterhin können Sie die Verzeichnisse mit den Manual-Pages und Info-Dateien zu den entsprechenden Suchpfaden für Dokumentation hinzufügen.
Für Systeme mit einer Bourne-kompatiblen Shell wie bash ist hier am Beispiel von GNU/Linux aufgeführt, wie die Befehle zum Setzen der Umgebungsvariablen (z. B. in $HOME/.profile) aussehen könnten:
Für csh oder tcsh erfolgt die Konfiguration in der Regel in der Datei $HOME/.cshrc und könnte so aussehen:
Wenn Sie als Administrator die Umgebungsvariablen global für das gesamte System setzen wollen, gehen wir davon aus, dass Sie sich mit der grundlegenden Systemadministration auskennen.
Daher hier nur zwei Hinweise:
Zusätzlich wird ein symbolischer Link man im binary-Verzeichnis unter Unix angelegt, der auf texmf-dist/doc/man berweist. Einige Versionen von man, so z. B. unter Mac OSX, finden so verlinkte Man-Pages automatisch, so dass hier keine spezielle Konfiguration für die Man-Pages mehr erforderlich ist.
Wenn Sie von DVD installiert haben, können Sie mittels des folgenden Befehls die Aktualisierung über das Internet aktivieren. Zuerst müssen Sie, wie im letzten Abschnitt beschrieben, den Suchpfad angepasst haben:
Dadurch nutzt tlmgr beim nächsten Update einen CTAN Mirror. Sollte es Probleme bei der automatischen Wahl eines Mirror-Servers geben, kann ein bestimmter CTAN Server von der unter http://ctan.org/mirrors verfügbaren Liste ausgewählt werden. Benutzen Sie diesen Pfad dann mit dem oben genannten Befehl.
xeTEX und LuaTEX können nicht nur die Schriften in den TEX Bäumen nutzen, sondern auch die auf dem System vorhandenen Fonts. Die Methoden, wie sie dies tun, ähneln sich, sind aber verschieden.
Unter Windows sind die auf dem System vorhandenen Schriften automatisch nutzbar. Auf einem Unix/Linux System sind Anpassungen notwendig, damit die Schriften per Systemname und nicht nur Dateiname gefunden werden können.
Hierfür wird bei der Installation des xetex Pakets die Datei
TEXMFSYSVAR/fonts/conf/texlive-fontconfig.conf erzeugt.
Um die mitgelieferten TEX Live-Schriften systemweit verwenden zu können, gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
Falls Ihnen als normaler Nutzer die entsprechenden Privilegien für die obigen Schritte fehlen, können Sie die TEX Live-Schriften für sich selbst als xeTEX-Nutzer verwendbar machen:
Führen Sie fc-list aus, um eine Liste der Systemschriften mit hilfreichen Informationen zu erhalten.
Sowohl das „alte“ ConTEXt (Mark II) als auch das ‘neue’ ConTEXt (Mark IV) sollten problemlos nach der TEX Live Installation funktionieren und brauchen keine besondere Aufmerksamkeit, sofern tlmgr für den Update-Prozess genutzt wird.
Da ConTEXt MkIV jedoch nicht die kpathsea-Bibliothek nutzt, ist ein wenig manuelle Nacharbeit notwendig, wenn neue Dateien manuell installiert werden (also ohne die Nutzung von tlmgr).
Nach einer jeden solchen Installation muss jeder Nutzer das das folgende Kommando ausführen, um den ConTEXt Cache zu aktualisieren:
Die erzeugten Dateien werden in TEXMFCACHE gespeichert, dessen Standardwert TEXMSYSVAR;TEXMFVAR ist.
ConTEXt MkIV liest aus allen Pfaden, die in TEXMFCACHE aufgeführt sind und schreibt in die erste Pfadangabe, bei der Schreibrechte existieren. Im Fall identischer Cache-Daten hat der letzte gefundene Pfad Vorrang vor allen anderen Pfaden.
Für weitere Informationen siehe http://wiki.contextgarden.net/Running_Mark_IV und http://wiki.contextgarden.net/TeX_Live_2012.
Wie bereits in Abschnitt 2.3 erwähnt, ist der Verzeichnisbaum TEXMFLOCAL (im
Normalfall /usr/local/texlive/texmf-local oder %SystemDrive%\texlive\
texmf-local) für lokale Ergänzungen wie Makros und Schriften gedacht, die
anschließend allen Benutzern des Systems zur Verfügung stehen. Weiterhin
können Benutzer den Verzeichnisbaum TEXMFHOME (im Normalfall $HOME/texmf
oder %USERPROFILE%\texmf) für persönliche Ergänzungen verwenden, ohne dass
andere Benutzer davon beeinflusst werden.
Diese Verzeichnisse sollen über verschiedene Versionen von TEX Live hinweg identisch sein, so dass ein Update von TEX Live auf eine neue Version einfach möglich ist, ohne dass Sie Ihre lokalen Ergänzungen verlieren. Wir empfehlen Ihnen daher, von der vorgegebenen Verzeichnisstruktur nicht abzuweichen.
Für beide oben genannte Verzeichnisbäume erwartet TEX Live eine Verzeichnisstruktur innerhalb des Baums, die dem TEX Directory Standard entspricht, wie er in http://tug.org/tds bzw. texmf-dist/web2c/texmf.cnf definiert ist. So gehören Dokumentklassen für LATEX zum Beispiel in ein Verzeichnis unterhalb von TEXMFLOCAL/tex/latex oder TEXMFHOME/tex/latex.
Der Verzeichnisbaum TEXMFLOCAL wird zur Laufzeit nicht direkt nach Dateien durchsucht. Stattdessen wird eine Liste von Dateinamen verwendet, sich sich in einer Datei mit dem Namen ls-R befindet. Denken Sie also daran, nach Änderungen in diesem Baum diese Dateiliste zu aktualisieren. Dies tun Sie entweder mit dem Befehl mktexlsr oder über die Schaltfläche Reinit file database in dem Konfigurationsreiter des TEX Live Managers (GUI-Modus).
Die Installation von Schriften, die nicht von TEX Live sind, ist eine recht komplexe Angelegenheit. Sie sollten sich bereits gut mit dem System auskennen, bevor Sie diese Aufgabe beginnen. Schauen Sie vielleicht vorher in Abschnitt ?? nach, welche Schriften bereits bei TEX Live mitgeliefert werden.
Eine Alternative besteht im Benutzen von xeTEX oder LuaTEX (s. Abschnitt 2.4), bei dem direkt alle vom Betriebssystem installierten Schriften verwendet werden können, ohne dass die Installation einer TEX-Unterstützung notwendig ist.
Falls Sie wirklich weitere Schriften benötigen, finden Sie unter http://tug.org/fonts/fontinstall.html eine Beschreibung zur Installation weiterer Schriften.
Nach der Installation von TEX Live wollen Sie es natürlich benutzen, um möglichst schöne Dokumente zu setzen.
Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie prüfen können, ob Ihr TEX Live-System funktioniert. Die folgenden Beispiele sind für Unix, sollten unter Windows und Mac OSX aber sehr ähnlich sein. Der Unterschied kann sein, dass Sie dort eventuell eine grafische Benutzeroberfläche verwenden. Unter Windows installiert TEX Live TEXworks, unter Mac OS X TEXShop (http://pages.uoregon.edu/koch/texshop. Auf anderen Unix-Systemen obliegt es dem Nutzer, einen Editor auszuwählen; im Grunde funktioniert jeder Plain-Text Editor, ein UTF8-fähiger Editor wird aber empfohlen.
Erhalten Sie als Resultat statt der Versionsnummer die Meldung, dass der Befehl nicht gefunden wurde, so haben Sie wahrscheinlich vergessen, das Verzeichnis mit den ausführbaren Programmen in Ihren PATH aufzunehmen, s. Abschnitt 3.16.3 auf S. §.
Falls dies schief geht, sind wahrscheinlich noch alte Umgebungsvariablen einer vorigen TEX-Installation übrig geblieben. Wir empfehlen, die Umgebungsvariablen, die sich auf TEX beziehen, zu entfernen. Für eine weitere Analyse können Sie TEX anzeigen lassen, wo es bestimmte Dateien sucht, siehe »Fehlersuche« auf Seite §.
Nun sollte sich ein Vorschaufenster mit dem soeben gesetzten Beispieldokument öffnen, das die Grundlagen von LATEX erläutert (und das Anfänger tatsächlich auch einmal lesen sollten). Unter Unix muss ein X-Server laufen, damit xdvi funktioniert;falls dies nicht der Fall ist oder die Umgebungsvariable DISPLAY falsch gesetzt ist, erhalten Sie die Fehlermeldung Can’t open display.
Sie können natürlich auch andere PDF-Viewer verwenden, beispielsweise den Adobe Reader, der allerdings unter Windows das Problem hat, dass geöffnete PDF-Dateien nicht überschrieben werden können, was zu Fehlern von pdfTEX führt, wenn Sie ein Dokument übersetzen wollen und vergessen haben, es vorher im Acrobat Reader zu schließen. Unter Windows sollten Sie auch einmal Sumatra PDF (http://blog.kowalczyk.info/software/sumatrapdf) ausprobieren, der dieses Problem nicht hat.
(Oder das gleiche für luatex.)
Falls Sie die Fehlermeldung „Invalid fontname ’Latin Modern Roman/ICU’…“ erhalten, muss Ihr System so konfiguriert werden, dass es die von TEX Live mitgelieferten Schriften findet (siehe Abschnitt ??).
In vielen Fällen ist die Installation weiterer Software sinnvoll:
Für weitere Programme siehe http://tug.org/interest.html.
Bei TEX Live ist nicht nur vorgesehen, dass es von mehreren Benutzern auf einem System verwendet werden kann, sondern auch in einem Netzwerk. In der normalen Konfiguration von TEX Live werden nur relative und keine absoluten Pfade verwendet. Dies erkennt man an Einstellungen in der Datei $TEXMFDIST/web2c/texmf.cnf, die Zeilen wie die folgenden enthält, in denen Verzeichnisse relativ zu den Verzeichnissen lokalisiert werden, in denen sich die Programme befinden:
Daher ist es im Normalfall ausreichend, das Programm-Verzeichnis in den Suchpfad des Systems aufzunehmen, alles weitere bestimmt TEX Live dann automatisch.
Daher ist es kein Problem, wenn das Grundverzeichnis von TEX Live als Netzlaufwerk eingebunden ist. Tatsächlich können Sie TEX Live sogar zunächst lokal installieren und dann auf ein Netzlaufwerk verschieben.
Benutzer von Windows können ein Installationsskript namens w32client für eine Netzwerkinstallation von http://tug.org/texlive/w32client.html (siehe auch Abschnitt 4) herunterladen. Dieses nimmt die Einstellungen im Startmenü von Windows für das Verwenden von TEX Live über Netzwerk vor, weiterhin wird ein Skript zur Deinstallation mitgeliefert. Lesen Sie bitte die Beschreibung auf der angegebenen Webseite.
Wenn Sie TEX Live im portablen Modus verwenden wollen (z. B. auf einem Rechner, auf dem Sie „Gast“ sind), können Sie TEX Live mit der Option -portable (bzw. der Option V im Text-Installer oder der entsprechenden Option im grafischen Installer) auf einem USB-Stick installieren (siehe Abschnitt 3.14).
Um TEX von dieser portablen Installation ausführen zu können, muss das entsprechenden Verzeichnis mit den Binaries dem Suchpfad hinzugefügt werden. Unter Windows kann man tl-tray-menu im Stammverzeichnis der Installation doppelt klicken, um zwischen verschiedenen Aufgaben zu wählen.
Der Eintrag ‘More…’ erläutert, wie Sie dieses Menü anpassen können.
Wenn Sie ihre Installation nicht aktualisieren oder anpassen müssen, kann die Erstellung einer ISO Datei oder DVD Ihrer Installation vorteilhaft sein, denn:
Natürlich können Sie auch ein ISO Image auf DVD brennen, wenn dies für Sie vorteilhaft ist.
Desktop GNU/Linux/Unix Systeme, inklusive Mac OSX, können ISO Images seit langem problemlos einbinden. Windows 8 ist die erste Windows Version, die dies auch mit Bordmitteln kann.
Wenn man eine ISO Installation vorbereitet, ist es am besten, das Verzeichnis für das Jahr wegzulassen und und texmf-local auf der gleichen Ebene wie (texmf-dist, texmf-var, etc.) zu haben. Dies kann man im normalen Installationsprogramm einstellen.
Um ein physikalisches Installationsmedium zu erhalten, kann man das ISO Image auf DVD brennen.
Für die Windows Ssystem Integration können Sie die w32client einbeziehen, die in Abschnitt 4 und unter http://tug.org/texlive/w32client.html beschrieben sind, und die auf einem ISO Image genauso funktionieren wie in einer Netzwerkinstallation.
Unter Mac OSX lassen sich TeXShop und TEXworks nutzen, wenn ein symbolischer Link/usr/texbin auf das entsprechende Verzeichnis zeigt, wie z. B.
Bei der Installation von TEX Live wird auch das Programm tlmgr installiert, mit dem Sie anschließend Ihr TEX Live-System verwalten können. Die hierfür bisher verwendeten Programme updmap, fmtutil und texconfig sind zwar noch vorhanden, aber inzwischen ist tlmgr die vorgesehene Oberfläche zur Konfiguration von TEX Live. Mit tlmgr können Sie folgende Aufgaben erledigen:
Achtung: tlmgr ist für die Installation im portablen Modus (Abschnitt 5) weder gedacht noch getestet.
tlmgr im GUI-Modus (siehe Abbildung 6.1) wird durch
gestartet. Unter Windows finden Sie das Programm im Start menu: Start, Programme, TeX Live 2015, TeX Live Manager. Nach Klicken auf »Load« wird eine Liste aller verfügbaren und installierten (letztere durch »(i)« gekennzeichnet) angezeigt. Dies setzt voraus, dass das Verzeichnis, aus dem TEX Live die Pakete lädt, vorhanden bzw. erreichbar ist.
Abb. 6.2 und 6.3 zeigen die Reiter zur allgemeinen Konfiguration von TEX Live und zur Einstellung der Papiergröße.
Nachdem Sie TEX Live installiert haben, können Sie Ihr TEX Live-System auf den neuesten Stand aktualisieren:
Das folgende Beispiel demonstriert, wie die Collection für xeTEX installiert wird, wobei sich die Installationsdateien in einem lokalen Verzeichnis befinden:
Wie man sieht, beachtet tlmgr die Abhängigkeiten von Paketen und installiert im obigen Beispiel von xeTEX benötigte Komponenten nach. Weiterhin werden automatisch im Anschluss die Dateilisten der Verzeichnisbäume aktualisiert und fehlende Formate generiert.
Informationen zu einem Paket (oder einer Collection oder einem Schema) anzeigen:
Hier erhält man folgende Ausgabe:
Die komplette Dokumentation finden Sie unter http://tug.org/texlive/tlmgr.html oder mit tlmgr -help.
Das Installationsprogramm von TEX Live läuft sowohl unter Windows als auch Unix. Dies war nur dadurch möglich, dass ältere Versionen von Windows nicht mehr unterstützt werden. Daher kann TEX Live nur noch ab Windows XP oder später installiert werden.
Unter Windows kümmert sich das Installationsprogramm auch um folgende Dinge:
Zusätzlich werden unter Windows einige Programme installiert, die unter Windows meist noch nicht verfügbar sind:
Das Gegenstück von Windows zum HOME-Verzeichnis unter Unix ist das Verzeichnis %USERPROFILE%.
Ab Windows Vista liegt es meist in C:\Users\<username>, unter Windows XP im Verzeichnis C:/Dokumente und Einstellungen/<username>.
In der Datei texmf.cnf und in Kpathsea allgemein wird ~ sowohl unter Unix und Windows korrekt aufgelöst.
Windows verwaltet fast all seine Konfigurationseinstellungen in der Registry. Diese besteht aus einem hierarchisch aufgebauten Baum von Schlüsseln, wobei mehrere dieser Registry-Bäume existieren. Die wichtigsten sind HKEY_CURRENT_USER und HKEY_LOCAL_MACHINE, oft abgekürzt als HKCU bzw. HKLM. Der HKCU-Teil der Registry wird im Home-Verzeichnis des Benutzers gespeichert (siehe Abschnitt 7.3). HKLM liegt im Normalfall in einem Unterverzeichnis des Windows-Verzeichnisses.
In einigen Fällen sind Systeminformationen aus Umgebungsvariablen ersichtlich, in vielen anderen Fällen liegen diese Informationen aber in der Registry.
In neueren Versionen von Windows wird zwischen normalen Benutzern und Administratoren unterschieden, wobei nur letztere freien Zugang auf alle Teile des Betriebsystems haben. Im Gegensatz zu Unix ist es in der Praxis allerdings häufig so, dass Benutzer zur Klasse der Administratoren gehören und daher doch alle Freiheiten haben. Trotzdem haben wir einigen Aufwand getrieben, damit TEX Live auch unter Windows ohne Administrator-Rechte installiert werden kann.
Wenn das TEX Live Installationsprogramm mit Administrator-Rechten gestartet wird, gibt es eine Option für die Installation für alle Benutzer des Systems, d. h. Verknüpfungen, Menüs und Systemeinträge werden für alle Nutzer angelegt. Ansonsten werden diese nur für den aktuellen Benutzer angelegt.
Unabhängig davon wird grundsätzlich angenommen, dass das Wurzelverzeichnis von TEX Live unter %SystemDrive% liegen soll. Allerdings testet das Installationsprogramm, ob dieses Verzeichnis für den aktuellen Benutzer schreibbar ist.
Ein Problem entsteht, wenn TEX Live ohne Administrator-Rechte installiert wird und sich bereits ein TEX-System im systemweiten Suchpfad befindet. Windows benutzt zuerst den Suchpfad des Systems, erst dann den spezifischen Suchpfad des Nutzers, so dass hier immer zuerst das alte TEX-System gefunden wird. Als Workaround wird hier eine Verknüpfung mit einer Eingabeaufforderung erzeugt, in der das Programmverzeichnis von TEX Live im Suchpfad vor den Standardsuchpfad geschrieben wird. Dies bedeutet, dass in diesem Fall nur in einer Eingabeaufforderung verfügbar ist, die über diese Verknüpfung gestartet wird. Die Verknüpfung für TEXworks (falls Sie dieses installieren) fügt ebenfalls automatisch TEX Live am Anfang des Suchpfades ein, so dass es direkt benutzbar ist.
Seit Windows Vista gibt es einen weiteren Fallstrick. Selbst wenn Sie als Administrator angemeldet sind, müssen Sie Programme trotzdem explizit mit Administratorrechten starten. Insofern ist es tatsächlich nicht sehr sinnvoll, sich als Administrator anzumelden. Klicken Sie stattdessen auf das gewünschte Programm (bzw. die gewünschte Verknüpfung) mit der rechten Maustaste, damit Sie die Option „Als Administrator ausführen...“ erhalten, dieses mit Administratorrechten auszuführen.
Eine Admin-Installation schützt das TEX Live Verzeichnis nicht gegen Manipulationen durch normale User. Dies muss durch das Setzen geeigneter ACL (Access Control List) Einstellungen erfolgen. Wir empfehlen das Kommandouzeilenwerkzeug icacls.
Unter Windows und Cygwin (s. Abschnitt 3.5 für die Installation unter Cygwin) kann es vorkommen, dass der den in TEX Live enthaltenen Programmen zur Verfügung gestellte Speicher nicht ausreicht. Dies kann z. B. passieren, wenn in asy ein Array von 25 Millionen Gleitkommazahlen allokiert wird oder ein Dokument mit umfangreichen Schriften mit LuaTEX übersetzt wird.
Für Cygwin ist die Erhöhung des Maximalspeichers im Cygwin-Hanbuch beschrieben (http://www.cygwin.com/cygwin-ug-net/setup-maxmem.html).
Unter Windows können Sie eine Datei moremem.reg mit folgenden vier Zeilen anlegen:
Führen Sie dann als Administrator regedit /s moremem.reg aus. (Falls der zur Verfügung stehende Speicher nur für den aktuellen Nutzer erhöht werden soll, verwenden Sie stattdessen einfach HKEY_CURRENT_USER).
Web2C besteht aus einer Reihe von Programmen, die zusammen ein komplettes TEX-System darstellen. Dazu gehören natürlich TEX, MetaFont, MetaPost, BibTEX usw.
Die erste Implementierung eines TEX-Systems in der Programmiersprache C stammt von Tomas Rokicki und datiert zurück in das Jahr 1987. Rokicki benutzte als Basis sog. Change-Files unter UNIX, die ursprünglich von Howard Trickey und Pavel Curtis entwickelt wurden. Tim Morgan hat dieses System, für das der Name Web-to-C eingeführt wurde, gepflegt. 1990 hat Karl Berry mit Unterstützung vieler Helfer die Weiterentwicklung übernommen und 1997 an Olaf Weber weitergegeben, der es 2006 wieder an Karl zurück gab.
Web2C läuft unter UNIX, 32-bit-Versionen von Windows, Mac OSX und auf weiteren Betriebssystemen. Es benutzt die Original-Quelldateien von Donald E. Knuth und weitere in der Sprache WEB entwickelte Programme als Basis und übersetzt diese in C-Quell-Code. Darüber hinaus bietet das System viele Makros und Funktionen zur Nutzung der originalen TEX-Software. Hier eine Liste der Basisprogramme eines TEX-Systems:
Die genaue Funktionsweise und die möglichen Parameter sind der Beschreibung der jeweiligen Pakete bzw. der Web2C-Dokumentation zu entnehmen. Trotzdem wird ein Überblick über Zusammenspiel und Funktionsweise der Web2C-Programme Ihnen sicherlich helfen, besser mit dem System zurechtzukommen.
Zunächst verstehen alle Programme die grundlegenden Parameter der GNU-Software:
Die Programme des Web2C-Systems benutzen zum Lokalisieren der benötigten Dateien im Dateisystem die Kpathsea-Bibliothek (http://tug.org/kpathsea). Diese Bibliothek optimiert und beschleunigt den Suchprozess im Dateisystem. Ihre Arbeitsweise wird durch einige Umgebungsvariablen und eine Konfigurationsdatei gesteuert. Web2C 7.5 kann mehr als einen Dateibaum gleichzeitig verwalten und ermöglicht somit die schon beschriebene TEX Live-Installation unter Verwendung der DVD mit der Ablage modifizierter Konfigurationsdateien und zusätzlicher Zeichensätze in einem zweiten Dateibaum. Die Suche nach Dateien wird durch die Analyse der Datei ls-R beschleunigt, die in jedem Wurzelverzeichnis eines TEX-Dateibaums vorhanden ist. Sie enthält für jede Datei die genaue Position im Dateibaum relativ zum Wurzelverzeichnis.
Wir beschreiben zunächst den grundlegenden Suchmechanismus der Kpathsea-Bibliothek.
Ein Suchpfad ist eine durch Kommata oder Semikola getrennte Liste von Pfadkomponenten, die üblicherweise Verzeichnisnamen darstellen. Ein Suchpfad kann sich aus vielen Komponenten zusammensetzen. Die Suche nach einer Datei my-file über den Suchpfad .:/dir bewirkt, dass Kpathsea jede Komponente nacheinander überprüft, also zunächst ./my-file und dann /dir/my-file. Als Ergebnis wird entweder die erste gefundene Datei oder eine Liste aller passenden Dateien geliefert.
Um auf allen Dateisystemen effizient arbeiten zu können, verwendet Kpathsea ggf. andere Datei-/Verzeichnis-Separatoren als : und /.
Beim Überprüfen einer Pfadkomponente p überprüft Kpathsea zunächst, ob eine Dateinamen-Datenbank (siehe auch Dateinamen-Datenbank auf Seite §) für die Pfadkomponente zuständig ist, d. h. beispielsweise steht die Datenbank in einem Verzeichnis, das im Pfad vor der zu überprüfenden Komponente p steht. In diesem Fall wird zur Bestimmung der Position der gesuchten Datei die Datenbank herangezogen.
Nur wenn keine passende Datenbank existiert oder wenn die Datei nicht in der Datenbank gefunden wird, durchsucht Kpathsea das Dateisystem. Diese zeitaufwändige Suche kann über die Spezifikation der Pfadkomponente p mit dem Präfix !! unterbunden werden. Zur Suche erzeugt Kpathsea eine Liste der Verzeichnisse, die im Pfadelement enthalten sind, und durchsucht jedes dieser Verzeichnisse nach der gesuchten Datei.
Für Dateien kann auch ein Schalter file must exist gesetzt werden (»Datei muss vorhanden sein«). Wenn dieser Schalter nicht gesetzt ist und beispielsweise über das TEX-Kommando openin eine VF-Datei wie cmr10.vf gelesen werden soll, wäre es falsch, nach dieser Datei zu suchen, weil es sie gar nicht gibt. Speziell für neu installierte VF-Dateien sollten Sie also unbedingt die Dateinamen- Datenbank (ls-R) aktualisieren, weil die Dateien sonst nicht gelesen werden und kein Fehler angezeigt wird. Dieser Vorgang wiederholt sich für jede Komponente eines Suchpfades: zunächst wird die Datenbank überprüft, danach ggf. das Dateisystem. Wird die Datei gefunden, stoppt die Suche (normalerweise) und als Ergebnis wird der komplette Pfad zur gesuchten Datei ausgegeben.
Außer Verzeichnisnamen dürfen Pfadkomponenten für Kpathsea folgende Elemente enthalten: (verschachtelte) Vorgaben, Umgebungsvariablen, Werte aus der Konfigurationsdatei, Home-Verzeichnisse von Benutzern und Startverzeichnisse für eine rekursive Suche. Diese Elemente werden vor einer Dateisuche von Kpathsea in gewöhnliche Verzeichnis- oder Dateinamen expandiert. Diese Expansion wird in den folgenden Abschnitten erklärt, und zwar genau in der Reihenfolge, wie die Elemente auch von Kpathsea bearbeitet werden.
Beachten Sie, dass Kpathsea bei absoluten und explizit relativen Komponenten, d. h. wenn die Komponente mit den Zeichen /, ./ oder ../ beginnt, nur überprüft, ob die Datei existiert.
Ein Suchpfad kann aus vielen verschiedenen Bestandteilen aufgebaut werden. Dies sind in der Reihenfolge, wie Kpathsea sie auswertet:
Unter Verwendung der Parameter zur Fehlersuche können Sie sich diese Werte für einen Suchpfad auch anzeigen lassen. (Siehe dazu den Abschnitt Fehlersuche auf Seite §.)
Die Kpathsea-Bibliothek liest zur Laufzeit die Konfigurationsdateien mit den Namen .../2015/texmf.cnf. Sollten Sie Anpassungen an den Standardvorgaben vornehmen müssen, ist dies der richtige Ort.
Die Haupt-Konfigurationsdatei befindet sich in .../2015/texmf-dist/web2c/texmf.cnf. Diese Datei sollten Sie nicht anpassen, da Ihre Anpassungen beim nächsten Update überschrieben werden.
Im Folgenden wird die Syntax der Datei texmf.cnf angegeben. Konsultieren Sie zum besseren Verständnis beim Lesen die auf der DVD enthaltene Konfigurationsdatei.
Das Zeichen »=« und umgebender Leerraum dürfen entfallen.
Der Ausschnitt einer Konfigurationsdatei demonstriert diese Möglichkeiten.
Kpathsea verwendet in Suchpfaden ähnliche Zeichen und Konstrukte wie UNIX-Shells. Beispielsweise wird die Definition ~$USER/{foo,bar}//baz in alle Unterverzeichnisse von foo und bar unterhalb vom Home-Verzeichnis von $USER expandiert, die eine Datei oder ein Unterverzeichnis namens baz enthalten. Der Expansionsmechanismus wird im Folgenden erklärt.
Wenn der Suchpfad mit der höchsten Priorität (siehe hierzu »Bestandteile von Pfadkomponenten« auf Seite ??) einen zusätzlichen (vorangestellten, nachgestellten oder verdoppelten) Doppelpunkt enthält, wird an dieser Stelle der Suchpfad eingefügt, der als nächstes in der Hierarchie folgt. Auch bei diesem gilt dieselbe Regel. Wenn beispielsweise die Umgebungsvariable
gesetzt wird (hier: C-Shell) und in texmf.cnf die Variable TEXINPUTS folgenden Wert erhält
dann lautet der Suchpfad schließlich:
Da es sinnlos wäre, denselben Pfad mehrfach einzufügen, wird die Ersetzung nur einmal vorgenommen, und zwar in der Reihenfolge vorne, hinten und Mitte. Mehrfach verdoppelte Doppelpunkte bleiben unverändert.
Die Expansion geschweifter Klammern ist zur Definition mehrerer TEX-Hierarchien sehr nützlich. Beispielsweise wird |va,bw| zu |vaw:vbw|. Verschachtelungen sind dabei erlaubt. Diese Technik wird dazu benutzt, durch eine Zuweisung an $TEXMF verschiedene TEX-Hierarchien einzuführen. Als Beispiel finden Sie in texmf.cnf folgende Definition (etwas gekürzt, tatsächlich ist es etwas komplexer):
Eine Anwendung wie
führt dann dazu, dass erst im aktuellen Verzeichnis gesucht wird, dann im gesamten Dateibaum $TEXMFVAR/tex, $TEXMFHOME/tex, $TEXMFLOCAL/tex und schließlich im gesamten Dateibaum $TEXMFDIST/tex (die letzten beiden nur in der Datenbank ls-R) durchsucht wird. Dadurch kann man bequem zwei parallel installierte TEX-Hierarchien durchsuchen, beispielsweise eine unveränderliche auf CDROM/DVD und eine dynamisch angepasste auf Festplatte, in der neue Programmversionen und zusätzliche Zeichensätze installiert werden. Durch die Verwendung der Variablen $TEXMF in allen Definitionen wird grundsätzlich zuerst der neuere Dateibaum durchsucht.
Zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Schrägstriche (//) in einer Pfadkomponente, die auf einen Verzeichnisnamen d folgen, werden expandiert zu allen Unterverzeichnissen von d. Dieser Vorgang findet rekursiv statt, wobei erst alle Verzeichnisse auf einer Ebene bearbeitet werden, dann deren Unterverzeichnisse, usw. Auf den jeweiligen Ebenen ist nicht beeinflussbar, in welcher Reihenfolge die Unterverzeichnisse bearbeitet werden.
Wenn nach den Schrägstrichen Namen angegeben werden, dann werden nur Unterverzeichnisse mit passenden Namen in die Suche einbezogen. Beispielsweise wird /a//b in die Pfade /a/1/b, /a/2/b, /a/1/1/b usw. expandiert, aber nicht zu /a/b/c oder /a/1. (Jeweils vorausgesetzt, dass die Verzeichnisse existieren.)
Mehrere //-Konstruktionen innerhalb einer Pfadkomponente sind zulässig, allerdings nicht am Pfadanfang.
Die folgende Zusammenfassung fasst alle Sonderzeichen zusammen, die in den Kpathsea -Konfigurationsdateien auftreten können:
Kpathsea unternimmt etliche Anstrengungen, um den Zugriff auf Festplatte und DVD zur Suche nach Dateien zu reduzieren. Auf TEX-Systemen mit vielen Unterverzeichnissen kann die Suche in jedem möglichen Verzeichnis nach einer bestimmten Datei eine lange Zeit in Anspruch nehmen, besonders wenn einige Hundert Zeichensatzverzeichnisse durchforstet werden müssen. Um dieses Problem abzumildern, benutzt Kpathsea eine Art Datenbankdatei namens ls-R, die die Zuordnung von Dateinamen auf Verzeichnisse enthält. Dadurch muss nicht jedesmal die Festplatte durchsucht werden.
Eine zweite Datenbank in der Datei aliases kann eine Zuordnung zwischen den Namen in ls-R und weiteren Namen vornehmen und so beispielsweise hilfreich bei der Umsetzung von 8.3-DOS-Dateinamen auf die »echten«, aussagekräftigen Dateinamen zur Seite stehen.
Wie schon öfters erwähnt, muss die Dateinamen-Datenbank in der Datei ls-R gespeichert sein. Sie sollten eine solche Datenbank für jede TEX-Hierarchie (normalerweise in $TEXMF) Ihres Systems anlegen. Kpathsea sucht die Datenbanken ls-R über den Pfad TEXMFDBS.
Es wird empfohlen, die Pflege der ls-R-Dateien dem mitgelieferten Skript mktexlsr zu überlassen. Dieses Skript wird automatisch von den verschiedenen mktex*-Skripten aufgerufen. Das Skript ruft grob gesagt den Befehl
auf, falls das Kommando ls Ihres Rechners eine Ausgabe im richtigen Format liefert. (So wie das GNU-ls.) Wenn Sie ganz sichergehen wollen, dass die Datenbank immer auf dem neuesten Stand ist, sollten Sie sie in regelmäßigen Abständen mit Hilfe eines crontab-Eintrags aktualisieren lassen. Dadurch wird nach einer Installation eines Pakets per Hand trotzdem sichergestellt, dass die Datenbank aktuell ist.
Wenn eine Datei nicht über die Datenbank gefunden wird, sucht Kpathsea normalerweise auf der Festplatte weiter. Wenn eine Pfadkomponente mit !! beginnt, wird dagegen niemals die Festplatte durchsucht.
Mit dem Programm kpsewhich können Sie unabhängig vom Aufruf irgendeines TEX-Programms nach Dateien in der TEX-Hierarchie suchen (als schnellere Alternative zu dem Befehl find). Dies wird von den verschiedenen mktex…-Skripten bis zum Exzess vorexerziert.
Die Optionen werden entweder mit - oder mit -- eingeleitet. Jede eindeutige Abkürzung ist zulässig.
Argumente der Kommandozeile, die keine Optionen darstellen, werden als Dateinamen interpretiert. Für jeden Dateinamen wird der erste passende Pfad gemeldet. Um eine Liste aller passenden Pfade zu erhalten, müssen Sie das UNIX-Kommando find aufrufen.
Im Folgenden werden die häufiger benutzten Optionen beschrieben.
Wir schauen uns nun die Funktionsweise von Kpathsea anhand einiger Beispiele an.
Wir suchen unter den TEX-Quelldateien nach der Datei article.cls. Da die Namensendung .cls eindeutig ist, müssen wir den Typ .tex nicht angeben. Die texmf-dist-Hierarchie enthält die Datei im Unterverzeichnis tex/latex/base. Ähnlich bereiten die folgenden Beispiele auf Grund eindeutiger Namensendungen keine Probleme.
Beim letzten Beispiel handelt es sich übrigens um eine BibTEX-Literaturdatenbank für TUGBoat-Artikel.
Zeichensatzdateien mit der Namensendung .pk werden von Anzeige- oder Druckaufbereitungsprogrammen wie dvips und xdvi verwendet. Nachdem wir aufgrund der Voreinstellung keine .pk-Dateien verwenden, sondern die PS-Type1-Zeichensätze, die auf der DVD enthalten sind, wird auch keine .pk-Datei angezeigt.
Durch die Angabe »-dpi=300« interessieren wir uns nur für Zeichensätze mit der Auflösung 300 dpi. Es wurde keiner gefunden. Programme wie dvips oder xdvi lassen einen solchen fehlenden Zeichensatz durch den Aufruf des Skripts mktexpk mit entsprechenden Parametern automatisch erzeugen.
Als nächstes wenden wir uns den Header- und Konfigurationsdateien von dvips zu.
Zunächst suchen wir nach der Konfiguration für die TEX-Unterstützung, dem Prolog tex.pro. Danach suchen wir die allgemeine Konfigurationsdatei (config.ps) und schließlich die PostScript-Zeichensatzzuordnungsdatei psfonts.map. Dateien dieser Art haben seit der 2004er-Version der TEX Live ihre eigenen Suchpfade und einen neuen Aufbewahrungsort im texmf-Baum. Da die Namensendung .ps nicht eindeutig ist, müssen wir den gewünschten Typ (dvips config) für die Datei config.ps spezifizieren.
Jetzt suchen wir nach den Dateien für den PostScript-Zeichensatz »URW Times«. Nach dem Namensschema von Karl Berry beginnen die Namen mit »utm«. Zunächst suchen wir die Konfigurationsdatei, die den Namen der Zeichensatzzuordnungsdatei enthält.
Diese Datei enthält folgende Anweisung:
Die angegebene Datei utm.map wollen wir als nächstes suchen:
Diese Zuordnungsdatei wird im Unterverzeichnis urw bei den Hilfsdateien für dvips gefunden. Sie enthält die Dateinamen der Type1-PS-Zeichensätze, die für URW Times benutzt werden. Ein kleiner Auszug aus dieser Datei:
Wenn wir jetzt beispielsweise nach dem Zeichensatz Times Regular (utmr8a.pfb) suchen, finden wir ihn im Verzeichnis texmf unter den Type1-Zeichensätzen:
Diese Beispiele sollten deutlich gemacht haben, wie leicht bestimmte Dateien im TEX-Dateibaum gefunden werden können. Dies ist sehr wichtig, wenn Sie den Verdacht haben, dass eine falsche Version einer Datei verwendet wird: Sie lassen sich einfach die verwendete Datei von kpsewhich anzeigen.
Manchmal ist wichtig, bis ins Detail nachzuvollziehen, wie ein Programm eine bestimmte Datei findet. Zu diesem Zweck bietet die Kpathsea-Bibliothek verschiedene Stufen für den Umfang der Fehlersuche an.
Durch die Angabe von -1 setzen Sie alle Stufen gleichzeitig. Für eine effiziente Fehlersuche sollten Sie sich auf die wichtigsten Ausgaben beschränken.
Für dvips gibt es einen ähnlichen Mechanismus zur Erzeugung von Analysemeldungen, um herauszufinden, warum bestimmte Dateien geöffnet wurden bzw. wo vielleicht das Problem liegt, wenn Dateien nicht gefunden werden.
Da fast alle Programme die Kpathsea-Bibliothek benutzen, können Sie die gewünschte Stufe auch über die Umgebungsvariable KPATHSEA_DEBUG einstellen, indem Sie einen der Werte oder eine additive Kombination spezifizieren.
Anmerkung für Windows-Benutzer: Es ist nicht einfach, alle Meldungen in eine Datei umzulenken. Für die Fehlersuche jedoch ist die folgende (temporäre!) Vereinbarung sinnvoll:
SET KPATHSEA_DEBUG_OUTPUT=err.log
Wir betrachten als Beispiel eine kleine LATEX-Quelldatei mit dem Namen hello-world.tex mit folgendem Inhalt:
Diese Datei verwendet nur einen Zeichensatz, nämlich cmr10. Wir sehen uns jetzt einmal genau an, wie dvips die PostScript-Datei erzeugt. Da wir die Type 1-Variante der Computer-Modern-Roman-Zeichensätze verwenden wollen, haben wir die Option -Pcms verwendet.
Hier haben wir als Stufe zur Fehlersuche eine Kombination der Stufe 4 von dvips, siehe dvips-Handbuch.
Die Ausgabe sieht ungefähr so wie in Abbildung 8.1 dargestellt aus (die Ausgabe wurde für einen besseren Überblick etwas umgestaltet).
Zunächst sucht dvips (bzw. Kpathsea) seine Konfigurationsdateien, nämlich
texmf.cnf (das die Pfade der anderen Dateien enthält), dann die Dateinamen-
Datenbank ls-R (zur Optimierung der Suche) und die Datei aliases, mit
deren Hilfe für eine Datei mehrere Namen vereinbart werden können, z. B.
um die kurzen 8.3-DOS-Namen mit aussagefähigen, langen Namen zu
assoziieren. Danach wird die allgemeine dvips-Konfigurationsdatei config.ps,
anschließend die benutzerspezifische Konfigurationsdatei .dvipsrc (wird hier
nicht gefunden) gesucht. Als letztes sucht dvips die Zuordnungsdatei für
Computer-Modern-PostScript-Zeichensätze config.cms (bedingt durch die
Option -Pcms beim Aufruf von dvips). Diese Datei enthält die Dateinamen der
Listen, die die Zuordnung zwischen Dateinamen und Zeichensatznamen
herstellen.
dvips versucht, diese Dateien und zusätzlich die allgemeine Zeichensatzzuordnungstabelle psfonts.map zu laden, die immer konsultiert wird; der letzte Teil von Abschnitt 8.2.3 erklärt diese Tabellen genauer.
Jetzt erfolgt die normale Startmeldung von dvips:
Danach wird nach texc.pro gesucht:
Dann gibt dvips Datum und Uhrzeit aus und meldet den Dateinamen der erzeugten PostScript-Datei hello-world.ps. Jetzt wird die Zeichensatzdatei cmr10 benötigt, die dvips als »resident« meldet.
Es geht weiter mit cmr10.tfm und einigen weiteren Prologdateien, deren Ausgaben wir hier weglassen. Letztlich wird die Type 1-Zeichensatzdatei cmr10.pfb gesucht (und gefunden) und in die Ausgabedatei integriert (siehe letzte Zeile).
Zu den willkommenen Erweiterungen von Web2C zählt die Möglichkeit, zur Laufzeit einige Speichergrößen über die Datei texmf.cnf anpassen zu können (insbesondere die Größe einiger Stacks). Eine ausführliche Liste der veränderbaren Parameter finden Sie in der Datei texmf.cnf. Die wichtigsten Werte sind:
Natürlich sind diese Parameter kein Ersatz für eine wirklich dynamische Speicherverwaltung. Mit der gegenwärtigen Version von TEX ist dieses Konzept aber nur extrem schwer zu implementieren; darum stellt dieses Verfahren eine praktikable Lösung dar.
Die TEX Live ist eine gemeinsame Arbeit faktisch aller TEX Users Groups.
Die Entwicklung des vorliegende TEX Live-Release wurde von Karl Berry geleitet; die übrigen Haupt-Mitarbeiter sind im Folgenden aufgelistet.
Ausführbare Programme (Executables):
Ettore Aldrovandi (i386-solaris, x86_64-solaris), Marc Baudoin (amd64-netbsd,
i386-netbsd), Karl Berry (i386-linux, sparc-solaris), Peter Breitenlohner
(x86_64-linux), Ken Brown (i386-cygwin), Simon Dales (armhf-linux), Akira
Kakuto (win32), Dick Koch (universal-darwin, x86_64-darwin), Nikola Lečić
(amd64-freebsd,
i386-freebsd), Mojca Miklavec (mipsel-linux, sparc-solaris), Norbert
Preining (alpha-linux), Thomas Schmitz (powerpc-linux), Boris Veytsman
(armel-linux).
Informationen dazu, wie Binaries für TEX Live erzeugt werden, finden sich unter http://tug.org/texlive/build.html.
Übersetzungen der Dokumentation:
Natürlich haben wir am meisten Donald Knuth zu danken, einmal dafür, dass er TEX erfand und dann dafür, dass er es der Welt schenkte.
Diese Ausgabe der TEX Live ist in Zusammenarbeit der TEX Users Group (TUG), der UKTUG, der französischen TEX-Vereinigung GUTenberg und der deutschsprachigen TEX-Anwendervereinigung (DANTE e. V.) unter Mithilfe der niederländischen, tschechischen/slowakischen, indischen, polnischen und russischen TEX-Benutzergruppen entstanden.
Die niederländische TEX-Benutzergruppe hatte Ende 1993 mit der Produktion der 4AllTEX-CDROM für MS-DOS die Diskussion angeregt, eine einzige CDROM für alle Rechnersysteme zu entwickeln. Zum damaligen Zeitpunkt war dieses Ziel zu hoch gesteckt, doch immerhin entstand aus dieser Diskussion nicht nur die sehr erfolgreiche 4AllTEX-CDROM, sondern auch die TUG-Arbeitsgruppe zur Definition der TEX Directory Structure TDS, die die zur Arbeit mit TEX notwendigen und hilfreichen Dateien in eine konsistente und handhabbare Verzeichnisstruktur einbettet. Das »Final Draft«-Dokument, das diese Verzeichnisstruktur festlegt, wurde in der Dezember-Ausgabe 1995 der TUGBoat veröffentlicht. Schon frühzeitig war den Beteiligten klar, dass eine CDROM auf der Basis der TDS sehr zu begrüßen wäre. Die TEX Live-CDROM war das direkte Resultat der Beratungen der TDS-Arbeitsgruppe. Außerdem hat der Erfolg der 4AllTEX-CDROM klargemacht, dass ein ähnliches System auch für UNIX-Benutzer eine Erleichterung darstellen würde. Dies war der zweite Beweggrund für die TEX Live-CDROM.
Im Herbst 1995 wurde das Projekt, eine TDS-basierte UNIX-CDROM zu entwickeln, in Angriff genommen. Sehr schnell stießen die Verantwortlichen auf das teTeX-System von Thomas Esser als idealen Ausgangspunkt für diese Arbeit, weil es verschiedene Rechnerplattformen unterstützte und für die Arbeit mit verschiedenen Dateisystemen vorgesehen war. Anfang 1996 wurde in Zusammenarbeit mit Thomas Esser ernsthaft mit der Arbeit begonnen und im Mai 1996 die erste Ausgabe der CDROM veröffentlicht.
Anfang 1997 stellte Karl Berry eine neue Version seines Web2C-TEX-Systems vor, das schon nahezu alle Ausstattungsmerkmale aufwies, die Thomas Esser mit teTEX verwirklicht hatte. Die TUG entschied sich daraufhin, die zweite Version der CDROM auf der Basis von Web2C unter Verwendung des Installations-Skripts texconfig aus dem teTEX-Paket zu entwickeln.
Die dritte Ausgabe basierte auf der inzwischen von Olaf Weber gepflegten und weiter entwickelten Web2C Version 7.2; TEX Live unterstützte fast alle Eigenschaften der zur selben Zeit entstandenen neuen Version von teTEX.
Die vierte Ausgabe folgte demselben Schema, indem ihr neue Versionen von teTEX und Web2C (7.5) zugrunde lagen. Fast die gesamte CDROM wurde einer kritischen Überprüfung unterzogen, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass doppelte Dateien entfernt wurden und die Einordnung der Pakete konsistent erfolgte. Zudem enthielt diese Ausgabe ein komplettes Windows-Setup.
Für die fünfte Ausgabe im März 2000 wurden wiederum große Teile der CDROM ersetzt, wobei Hunderte von überarbeiteten Paketen aufgenommen wurden. Ω, pdfTEX und Teile der TEX-Support-Programme (hier insbesondere xdvi, dvips und tex4ht) lagen in neuer Version vor. Die Hauptänderung bei der TEX Live 5 betraf die non-free-Software. Alles auf dieser CDROM war nun in Übereinstimmung mit den Debian Free Software Guidelines (http://www.debian.org/intro/free). Wir haben unser Bestes versucht, die Lizenzbedingungen aller Pakete zu überprüfen, sind aber dankbar, wenn wir auf Fehler hingewiesen werden.
Die sechste Ausgabe der TEX Live vom Juli/August 2001 enthielt die neuesten Versionen aller Pakete und Programme. Das neue Installationskonzept stellte die größte Änderung dar: Der Benutzer konnte nun viel genauer gewünschte bzw. nicht erwünschte Sammlungen und Pakete auswählen. Dabei wurden die sprachspezifischen Sammlungen komplett überarbeitet, so dass sie jetzt automatisch nicht nur Makros, Fonts usw. installierten, sondern zusätzlich die notwendigen Einträge in language.dat vornahmen.
Die siebte Ausgabe vom Mai 2002 enthielt als größte Änderungen Mac OSX und wieder unzählige Updates aller Pakete und Programme.
Ein wesentliches Ziel war zudem die Wiedererstellung einer gemeinsamen Quelle mit teTeX, um das Auseinanderlaufen seit TEX Live 5 und TEX Live 6 zu korrigieren.
Im Jahr 2003 war die Flut von Updates und neuen Paketen so groß geworden, dass wir feststellen mussten: »TEX Live passt nicht mehr auf eine einzelne CDROM«.
Des Weiteren:
Informationen darüber, wie das gehandhabt wird, und zusätzliche Informationen finden Sie unter http://tug.org/texlive/mapenc.html.
Anmerkung: Da TEX byte-orientiert ist, können bei einer Unicode-Eingabe (2-Byte-Zeichen) im Kontext von Fehlermeldungen Folgen von 1-Byte-Zeichen ausgegeben werden.
Das bedeutet, dass es wichtiger denn je ist, das Paket ifpdf zu benutzen (es arbeitet sowohl mit plain TEX als auch mit LATEX), da der einfache Test, ob pdfoutput oder ein anderer TEX-Grundbefehl (primitive) definiert ist, nicht verlässlich genug ist für die Entscheidung, ob eine PDF-Ausgabe erzeugt wird. Wir haben das rückwärts-kompatibel gemacht, so gut wir das dieses Jahr konnten; nächstes Jahr aber soll pdfoutput so beschaffen sein, dass dieser Befehl auch dann definiert ist, wenn DVI-Code erzeugt wird.
Jede schon bestehende Format-Datei (.fmt) muss neu erstellt werden, wenn pdftexconfig.tex geändert wird.
Für zusätzliche Informationen siehe das Web2C-Handbuch: texmf/doc/web2c.
Siehe texmf-dist/doc/generic/enctex/ und http://www.olsak.net/enctex.html.
Im Jahr 2005 gab es – wie üblich – viele aktualisierte Pakete und Programme. Die Struktur des Systems blieb weitgehend gleich, mit folgenden Ausnahmen:
Der wichtigeste Neuzuwachs in der Ausgabe 2006–2007 von TEX Live war das XeTEX Programm, verfügbar durch die xetex und xelatex Programme; siehe http://scripts.sil.org/xetex.
Auch MetaPost erhielt ein bemerkenswertes Update, mit weiteren geplannten Änderungen (http://tug.org/metapost/articles), ebenso pdfTEX (http://tug.org/applications/pdftex).
Das (plain) tex-Programm liest nicht mehr erste Zeilen mit %& um das Format zu bestimmen. Es ist ein reines Knuth-TEX. (LATEX und alle anderen Formate lesen weiterhin %&-Zeilen).
Weiters wurden wie üblich hunderte von Paketen und Programmen auf einen neueren Stand gebracht. Für weiter Updates wenden Sie sich bitte an CTAN (http://www.ctan.org).
Die Entwicklungsumgebung wurde auf Subversion umgestellt, was ein Webinterface für den Entwicklungsbaum beisteuerte. Dieses Webinterface ist von der Homepage verlinkt. Obwohl dieser Umstieg in der Distribution nicht zu erkennen ist, erwarten wir uns ein stabiles Fundament für die Entwicklung in den nächsten Jahren.
Schließlich hat im Mai 2006 Thomas Esser das Ende seiner Entwicklung von teTEX (http://tug.org/tetex) angekündigt. Als Konsequenz ist das Interesse an TEX Live, besonders unter den GNU/Linux-Distributoren angestiegen. (TEX Live bietet nun ein tetex-Installationsschema, dass annähernd den Umfang von teTEX umfasst.) Wir hoffen dass dies schlussendlich zu einer Verbesserung der TEX-Umgebung für jederman führt.
Die komplette Infrastruktur von TEX Live wurde 2008 neu entwickelt. Die gesamten Daten, die für die Installation benötigt werden, finden sich nun in einer einzigen Textdatei mit dem Namen tlpkg/texlive.tlpdb.
Dies ermöglicht es unter anderem, ein Update einer installierten Version von TEX Live über das Internet durchzuführen, was für MiKTEX schon seit Jahren möglich ist. Wir planen regelmäßige Updates bereitzustellen, wenn Pakete auf CTAN aktualisiert werden oder neu erscheinen.
Als neues Programm ist LuaTEX (http://luatex.org) enthalten, das neben neuen Möglichkeiten innerhalb des Satzsystems eine hervorragende Skriptsprache zur Verfügung stellt, die inner- und außerhalb von TEX benutzt werden kann.
Die Unterstützung von TEX Live für Windows und Unix ist mittlerweile praktisch äquivalent. Die meisten Perl- und Lua-Skripte können nun auch unter Windows verwendet werden, da innerhalb von TEX Live Perl integriert ist.
Das neue tlmgr-Programm (Abschnitt 6) ist eine komplette Oberfläche zum Verwalten von TEX Live nach der Installation. Es ermöglicht das Aktualisieren von Paketen, die Neugenerierung von Formatdateien, Fontmaps und die Konfiguration der TEX-Unterstützung für verschiedene Sprachen.
Nach der Einführung von tlmgr sind die Funktionen von texconfig zur Konfiguration von Formatdateien und Trennmustern deaktiviert worden.
Der Index-Prozessor xindy (http://xindy.sourceforge.net/) ist nun für die meisten Betriebssysteme integriert.
Das Programm kpsewhich kann nun alle Fundstellen für eine gesuchte Datei anzeigen (Option –all) oder die Suche auf ein bestimmtes Verzeichnis einschränken (Option –subdir).
Das Programm dvipdfmx kann nun Informationen über die Bounding Box liefern, was über die Kommandozeile mit dem Befehl extractbb aufgerufen werden kann; dies war die letzte Funktion von dvipdfm, die noch nicht in dvipdfmx vorhanden war.
Die Font-Aliasnamen Times-Roman, Helvetica usw. wurden abgeschafft.
Das Makro-Format platex wurde entfernt, um den Namenskonflikt mit dem japanischen platex auf zu lösen; Unterstützung für polnisch wird nun vom Paket polski zur Verfügung gestellt.
Die WEB string pool files wurden in die Programme einkompiliert, um Updates zu vereinfachen.
Und abschließend sind die Änderungen von Donald Knuth in seinem TEX tuneup of 2008 in TEX Live eingearbeitet, http://tug.org/TUGboat/Articles/tb29-2/tb92knut.pdf.
Das Standardausgabeformat für LuaAllTEX ist nun PDF. Hier entfalten die Erweiterungen von LuaAllTEX , wie die Unterstützung von OpenType, ihre volle Wirkung. Die neuen Programme dviluatex bzw. dvilualatex erzeugen wie früher DVI als Ausgabeformat. Die Homepage von LuaTEX finden Sie unter http://luatex.org.
Nach Rücksprache mit den Autoren von Omega wurden Omega und das Format Lambda entfernt. Die aktuelle Version von Aleph und Lamed ist weiterhin in TEX Live enthalten, zusammen mit einigen Hilfsprogrammen von Omega.
Eine neue Version der AMS Type 1-Fonts wird von TEX Live mitgeliefert, inklusive der Computer Modern-Schriften. Donald Knuth hat in den letzten Jahren die Gestalt einiger Zeichen in den Metafont-Quellen geändert, diese wurden übernommen. Weiterhin wurde das so genannte Hinting verbessert. Die Euler-Schriften wurden kürzlich ebenfalls sorgsam überarbeitet (siehe http://tug.org/TUGboat/Articles/tb29-2/tb92hagen-euler.pdf). In allen Fällen blieben die Fontmetriken unverändert. Mehr zu den AMS-Fonts finden Sie unter http://www.ams.org/tex/amsfonts.html.
Die neue TEX-Oberfläche TEXworks ist für Windows enthalten, analog zu MacTEX. Für andere Systeme oder weitere Informationen beachten Sie bitte die Webseite http://tug.org/texworks. TEXworks ist eine Cross-Plattform-Anwendung, die von dem Editor Mac OSX inspiriert wurde, und somit eine einfach zu bedienende Oberfläche für TEX bietet.
Das Grafikprogramm Asymptote ist für verschiedene System enthalten. Es bietet eine textbasierte Beschreibungssprache für Zeichnungen, nicht unähnlich zu MetaPost, aber mit Unterstützung für 3D und weiteren Vorteilen. Die Homepage befindet sich unter http://asymptote.sourceforge.net.
Das bisher enthaltene eigenständige Programm dvipdfm wurde durch dvipdfmx ersetzt, das beim Aufruf als dvipdfm in einem Kompatibilitätsmodus läuft. dvipdfmx unterstützt CJK (Chinesich, Japanisch, Koreanisch) und enthält viele Korrekturen und Verbesserungen gegenüber dem alten dvipdfm. Die Homepage zu DVIPDFMx finden Sie unter http://project.ktug.or.kr/dvipdfmx.
Für cygwin und i386-netbsd werden nun ausführbare Programme mitgeliefert, während einige andere BSD-Derivate nicht mehr dabei sind. Es wird empfohlen, dass Nutzer von OpenBSD bzw. FreeBSD TEX über den Paketmanager ihres Systems installieren, da sich gezeigt hat, dass die Bereitstellung von Binaries, die für mehrere Versionen funktionieren, sehr problematisch ist.
Einige weitere, aber kleine Änderungen: Wir verwenden nun zur Datenkompression xz als stabile Alternative zu lzma (http://tukaani.org/xz/); Dollarzeichen sind in Dateinamen erlaubt, solange sich zusammen mit den Dollarzeichen kein bekannter Variablenname ergibt; die Kpathsea ist nun multi-threaded (was von MetaPost verwendet wird); der gesamte Build von TEX Live basiert nun auf Automake.
Und zum Abschluss: Alle Releases von TEX Live, mit Zusatzmaterial wie den DVD-Labeldrucken, sind unter ftp://tug.org/historic/systems/texlive verfügbar.
Seit 2010 werden PDF-Dateien nach PDF Version 1.5 erzeugt, was eine stärkere Komprimierung der Dateien ermöglicht. Dies gilt für alle TEX-Compiler mit dem Ausgabeformat PDF und dvipdfmx. Mit dem LATEX-Paket pdf14 wird wieder PDF 1.4 erzeugt, alternativ kann \pdfminorversion=4 verwendet werden.
pdfLATEX konvertiert nun automatisch bei Bedarf unter Verwendung des Paketes epstopdf EPS-Dateien (Encapsulated PostScript) nach PDF, wenn die Konfigurationsdatei graphics.cfg geladen wurde und das Ausgabeformat PDF ist. Standardmäßig sollen auf keinen Fall bereits vorhandene (evtl. mühsam anderweitig erzeugte) PDF-Dateien überschrieben werden. Die automatische Umwandlung kann komplett abgeschaltet werden, indem am Anfang der LATEX-Datei (vor documentclass!) die Zeile \newcommand{\DoNotLoadEpstopdf}{} (oder \def...) eingefügt wird und so das Laden von epstopdf unterdrückt wird. Für weitere Informationen schauen Sie bitte in die Anleitung des epstopdf-Pakets (http://ctan.org/pkg/epstopdf-pkg).
Eine wichtige, damit zusammen hängende Änderung ist die Beschränkung des write18-Befehls von TEX (das zum Aufruf externer Programme dient) auf einige wenige Programme in der Standardkonfiguration von TEX Live. Diese sind z. B. epstopdf, makeindex und bibtex. Konkret wird die Auswahl zulässiger Programme in der Datei texmf.cnf festgelegt. In Umgebungen, wo aus Sicherheitsgründen der Aufruf externer Anwendungen über write18 komplett unterbunden werden soll, kann dies direkt bei der Installation eingestellt werden (siehe Abschnitt 3.13 oder nachträglich in texmf.cnf geändert werden.
Weiterhin werden BibTEX und Makeindex nun daran (analog zu TEX selbst) gehindert, ihre Ausgabedateien in beliebige Verzeichnisse zu schreiben, damit erlaubt werden konnte, dass sie über write18 gestartet werden. Falls dies geändert werden soll, muss entweder die Variable TEXMFOUTPUT gesetzt oder die Konfigurationseinstellung openout_any geändert werden.
XeTEX unterstützt nun wie pdfTEX optischen Randausgleich.
tlmgr speichert eine Sicherheitskopie von aktualisierten Paketen (tlmgr option autobackup 1), so dass ein fehlerhaftes Update mit tlmgr restore rückgängig gemacht werden kann. Falls Sie hierfür nicht genug Platz haben, kann dies mit tlmgr +option autobackup 0 abgeschaltet werden.
Neu enthaltene Programme: pTEX und verwandte Programme zum japanischen Schriftsatz, das Programm BibTEXU für ein Unicode-fähiges BibTEX, das Programm chktex (http://baruch.ev-en.org/proj/chktex) zum Überprüfen von LATEX-Dokumenten, dvisvgm (http://dvisvgm.sourceforge.net) zum Konvertieren von DVI nach SVG.
Neu unterstützte Systeme: amd64-freebsd, amd64-kfreebsd, i386-freebsd,
i386-kfreebsd, x86_64-darwin, x86_64-solaris.
Eine Änderung in TEX Live 2009, die nicht dokumentiert wurde: Zahlreiche TEX4ht-bezogene Programme fielen weg, hierfür gibt es nun das Programm mk4ht.
Abschließend kann TEX Live nicht mehr direkt von der DVD ausgeführt werden. Eine einzelne DVD inst nicht mehr groß genug. Als Nebeneffekt sollte die Installation von der DVD schneller als früher sein.
In TEX Live gab es relativ wenige Neuerungen. Die Binaries für Mac OS X laufen nur noch unter Mac OS X Versionen ab Leopard; Panther und Tiger werden nicht mehr unterstützt.
Das biber Programm für die Bearbeitung von Bibliografien wird für die gängigen Plattformen mitgeliefert, seine Entwicklung ist eng an die Entwicklung des biblatex Pakets geknüpft, das die Art und Weise, in der LATEX Bibliografien verwaltet, komplett neu implementiert.
MetaPost (mpost) erzeugt oder nutzt keine .mem Dateien mehr. Benötigte Dateien wie plain.mp werden einfach bei jedem Lauf gelesen. Grund hierfür ist die Tatsache, dass MetaPost auch als Bibliothek unterstützt wird, eine weitere –wenn auch eher unsichtbare– Änderung.
Die Implementierung von updmap in Perl, bisher nur unter Windows genutzt, wurde überarbeitet und wird jetzt von allen Plattformen verwandt. Abgesehen von einer deutlichen Steigerung der Geschwindigkeit sollte kein Nutzer davon etwas merken.
tlmgr unterstützt Updates von verschiedenen Netzwerk-Repositories. Siehe dazu den Abschnitt zu multiplen Repositories in der tlmgr help Ausgabe.
Der Parameter XeTeXdashbreakstate wird standardmäßig für xetex und xelatex auf ’1’ gesetzt. Dies erlaubt Zeilenumbrüche nach em-dashes und en-dashes und war seit jeher das Standardverhalten von TEX, LATEX, LuaTEX, etc. Für perfekte Zeilenumbruch-Kompatibilität bei existierenden Dokumenten muss daher die Variable XeTeXdashbreakstate explizit auf ’0’ gesetzt werden.
Die Ausgabedateien von pdftex und dvips, neben anderen, dürfen jetzt größer als 2 GB werden.
Die 35 Standard-Postscript Fonts werden standardmäßig in der Ausgabe von dvips ausgegeben, da es so viele verschiedene Versionen von ihnen gibt.
Im ’Restricted Execution’ Modus ist mpost standardmäßig erlaubt.
Eine texmf.cnf Datei wird auch in ../texmf-local, wie zum Beispiel
/usr/local/texlive/texmf-local/web2c/texmf.cnf, gefunden, falls sie dort
existiert.
Das updmap Skript liest updmap.cfg pro Verzeichnisbaum anstelle einer globalen Datei. Diese Änderung sollte komplett unsichtbar sein, sofern die updmap.cfg Dateien nicht manuell bearbeitet wurden. Die Ausgabe von updmap –help hat mehr zum Thema.
Plattformen: armel-linux und mipsel-linux wurden hinzugefügt; sparc-linux und i386-netbsd sind nicht länger Teil der Haupt-Distribution. Sie können aber in Form spezieller Binaries von http://tug.org/texlive/custom-bin.html heruntergeladen werden.
Distributions-Architektur: Aus Vereinfachungsgründen wurde texmf/ in texmf-dist/ integriert. Sowohl die TEXMFMAIN Variable als auch TEXMFDIST zeigen auf texmf-dist.
Viele kleinere Sprach-Sammlungen wurden zusammengefasst, um die Installation zu vereinfachen.
MetaPost: Native Unterstützung für PNG Ausgabe und Gleitkommazahlen (IEEE double) wurden hinzugefügt.
LuaTEX: aktualisiert auf Lua 5.2, enthält eine neue Bibliothek (pdfscanner) um externe PDF Seiteninhalte zu verarbeiten.
xeTEX (mehr auf der Webseite):
xdvi: nutzt jetzt FreeType anstelle von t1lib für das Rendering.
microtype.sty: etwas Unterstützung für xeTEX (Protrusion) und LuaTEX (Protrusion, Font Expansion, Tracking), neben verschiedenen anderen Anpassungen
tlmgr: Anpassungen für die leichtere Konfiguration von multiplen Repositories;
mehr Informationen dazu unter
http://tug.org/texlive/doc/tlmgr.html#MULTIPLE-REPOSITORIES.
Plattformen: armhf-linux, mips-irix, i386-netbsd und amd64-netbsd hinzugefügt oder aktualisiert; powerpc-aix entfernt. Für Support von weiteren Plattformen siehe (http://tug.org/texlive/custom-bin.html). Einige Plattformen wurden von der DVD entfernt, um Platz zu sparen, sie sind aber über den netzbasierten Installer verfügbar.
2014 gab es eine TEX Anpassung durch Donald Knuth, die alle TEX-Engines betraf. Die einzige sichtbare Änderung ist die Wiederherstellung des preloaded format Strings auf der Kommandozeile. Laut Knuth repräsentiert dies das Format, das standardmäßig geladen wird anstelle eines in der ausgeführten Datei vorhandenen Formats. Dies kann über verschiedene Wege überschrieben werden.
pdfTEX: ein neuer Parameter, um Warnungen zu unterdrücken
pdfsuppresswarningpagegroup; neue TEX-Primitive für fingierte
Zwischenwortabstände (nützlich für PDF Text-Reflow): pdfinterwordspaceon,
pdfinterwordspaceoff, pdffakespace.
LuaTEX: Signifikante Anpassungen und Bugfixes gab es beim Font-Lademechanismus und der Silbentrennung. Die größte Änderung ist das Hinzufügen einer neuen TEX- Engine, luajittex (http://foundry.supelec.fr/projects/luajittex) und ihre Geschwister texluajit und texluajitc. Diese Engine nutzt einen just-in-time Lua compiler (siehe den TUGboat Artikel unter http://tug.org/TUGboat/34-1/tb106scarso.pdf). luajittex befindet sich noch in der Entwicklung, ist noch nicht auf allen Plattformen verfügbar und deutlich instabiler als luatex. Es wird nicht empfohlen, es für den produktiven oder nicht-experimentellen Einsatz zu nutzen!
xeTEX: Die gleichen Bild-Formate werden jetzt auf allen Plattformen unterstützt (inkl. Mac); OpenType Fonts werden Graphite Fonts vorgezogen.
MetaPost: MetaPostunterstützt mit decimal ein neues Zahlensystem, zusammen mit einem internen numberprecision; drawdot wurde in plain.mp neu definiert; verschiedene Bugfixes in der SVG und PNG Ausgabe.
Das pstopdf ConTEXt Werkzeug als eigenes Tool wird entfernt werden, da es System-Werkzeuge gleichen Namens gibt. Es kann jedoch noch immer über mtxrun –script pstopdf aufgerufen werden.
psutils ist von einem neuen Betreuer gründlich überarbeitet worden. Als Ergebnis sind einige selten genutzte Werkzeuge (fix*, getafm, psmerge, showchar) jetzt im scripts/ Verzeichnis und nicht mehr als ausführbare Dateien vorhanden (bei Problemen kann dies wieder verändert werden). Mit psjoin wurde ein neues Skript hinzugefügt.
Die MacTEX Distribution von TEX Live (section ??) enthält nicht mehr die optionalen Mac-Pakete für die Latin Modern und TEX Gyre Fonts, da sie leicht durch jeden Einzelnen systemweit installiert werden können. Das convert Programm aus der ImageMagick-Suite wurde entfernt, da TEX4ht (genauer tex4ht.env) jetzt Ghostscript direkt nutzt.
Die langcjk Collection für Chinesisch, Japanisch und Koreanisch wurde aus Platzgründen in einzelne Pakete zerlegt.
Plattformen: x86_64-cygwin wurde hinzugefügt, mips-irix entfernt; Microsoft unterstützt Windows XP nicht mehr, daher können TEX Live Programme dort auch Schwierigkeiten bekommen.
Einige Plattformen wurden von der DVD entfernt, um Platz zu sparen, sie sind aber über den netzbasierten Installer verfügbar.
TEX Live ist nicht perfekt! – und wird es auch nie sein. Wir planen, Neuauflagen zu produzieren, die umfangreichere Hilfstexte, mehr Hilfsprogramme, mehr Installationshilfen und (natürlich) den ständig verbesserten und überprüften Satz der Makros und Zeichensätze enthalten. Diese Arbeit wird von Freiwilligen in ihrer knappen Freizeit geleistet. Viel Arbeit steht noch an. Wenn Sie uns helfen können, zögern Sie keine Sekunde, sich bei uns zu melden.
Verbesserungen, Anregungen und Erweiterungen für künftige Ausgaben der TEX Collection senden Sie bitte an:
tex-live@tug.org
http://tug.org/texlive/
Neue Versionen, Anmerkungen und zusätzliches Material werden über die CTAN-Server im Verzeichnis info/texlive zur Verfügung gestellt. Im WWW können Sie sich über die Adresse http://www.tug.org/tex-live/ informieren und die Bestellformalitäten einsehen.